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Oft werde ich gefragt: Was ist das Geheimnis eines guten Übergangs in die Pension, in den Ruhestand, die Rente ist. Meine Antwort verwundert viele: Wer gut im Ruhestand landen will, muss vorher gut vom Berufsleben Abschied nehmen. So gelingt der Übergang in die Pension! Wie das ausschauen kann, erzähle ich dir in diesem Blogbeitrag.
Seit über 15 Jahren bereite ich mit Seminaren und Einzelcoachings Menschen auf ihren Eintritt in den Ruhestand vor. Dabei beobachte ich immer wieder, wie manche mit großem Frust das Arbeitsleben verlassen. Nach 40 und noch mehr Jahren in der Erwerbsarbeit haben viele Menschen oft das Gefühl, nicht mehr geschätzt zu werden oder als ältere MitarbeiterIn nicht mehr so viel wert zu sein. Manche finden, dass bei einem Erfolg des Teams immer öfter die Lorbeeren fast nur noch an jüngere KollegInnen gehen, andere wieder bekommen eine bestimmte Gehaltsvorrückung nicht mehr oder werden überhaupt zurückgestuft, auf eine niedrigere Funktion etwa, und fühlen sich abgewertet, degradiert.
Als besonders schmerzhaft erlebt wird, wenn einem der Vorgesetzte mitteilt, dass es keinen Nachfolger/ keine Nachfolgerin für einen geben wird, wenn man in Rente geht. Fragen wie: Hat man mich überhaupt noch gebraucht, poppen dann auf. Es gibt also viele Gründe, warum Menschen am Ende des Berufslebens oft die Schnauze voll haben von der Arbeit und zornig sind auf den Arbeitgeber, auf Vorgesetzte oder KollegInnen und dann mit der Einstellung “Die können mich alle mal. Ich will nichts wie raus und hinter mir die Sintflut.” in Rente gehen.
Meine Erfahrung ist aber, je schlechter sich jemand aus dem Beruf verabschiedet, je zorniger oder verletzter jemand geht, desto schlechter läuft dann auch der Einstieg in die Pension. Warum das so ist, ist schnell erklärt. Zorn und Verletzungen binden Energie, unverarbeitete Gefühle, lassen immer wieder zurückblicken, statt nach vorne. Wer im Zorn geht, bleibt in der Vergangenheit hängen und schafft den Schritt in die Zukunft nur mangelhaft.
Ich kenne viele RentnerInnen und habe immer wieder Coaching-KlientInnen, die schon 5/ 10 Jahre in Pension sind und immer noch über den ehemaligen Arbeitgeber schimpfen. Sie alle sind nicht wirklich in der Pension angekommen. Das ist an ihrem Leben zu erkennen, es ist oft inhaltlos und irgendwie traurig. Also, willst du gut in deinem Ruhestand ankommen, verabschiede dich gut von deiner Arbeit und der Zeit des Erwerbslebens.
Wie das gehen könnte? 4 Tipps für einen guten Abschied aus dem Arbeitsleben und einem guten Übergang in die Pension.
Tipp 1: Berufslebensrückblick
Mache einen ganz persönlichen Berufslebensrückblick. Überlege, wann und wie du ins Arbeitsleben eingestiegen bist und wer du geworden bist. Schau dir die Stationen deiner letzten 40 und noch mehr beruflichen Jahre an. Die Höhepunkte, die Tiefschläge, schau dir an, wie die Arbeitswelt sich verändert hat in dieser Zeit und du dich mit ihr. Schau, was du da alles geschafft hast. Am Ende bewerte deine Zufriedenheit mit deinem beruflichen Weg in seiner Gesamtheit. Nenne eine Prozentzahl.
So ein Blick auf das gesamte Berufslebens verändert die Sichtweise. Du wirst sehen, die letzten 40 Jahre waren größer und besser, als die letzten 2/3 Jahre, die dich jetzt vielleicht ärgern. Feiere deine berufliche Reise! Ich bin mir sicher, du hast Großartiges geleistet.
Tipp 2: Räume dein Büro
Den meisten Menschen ist es ein Anliegen, alles ordentlich zu hinterlassen. Sie wollen "keine schlechte Nachrede" haben. Fühlt man sich aber vom Arbeitsumfeld abgewertet, kann es sein, dass manche sich denke: "Mir doch egal, was danach ist". Ich kann dir aber aus meiner Erfahrung sagen, es ist nicht egal. Es ist DIR nicht egal. Darum: Räume dein Büro auf oder deinen Arbeitsplatz und schließe die Arbeit so ab, dass DU zufrieden bist. Tu es für DICH!
Tipp 3: Feiere deinen Abschied
Wenn du deinen Arbeitsplatz verlässt, steigst du auch aus einem langen Lebensabschnitt aus. Das ist kein kleiner Schritt, sondern ein sehr großer. Du hast viel erreicht, du hast dich entwickelt, du verlässt eine Lebensphase, die in deinem Leben immer eine große Rolle spielen wird. Daher: Zelebriere deinen Abschied. Wie du das machst, ob kleiner Umtrunk oder großes Fest, ist dir überlassen. Aber zelebriere den Abschied, tu es für Dich.
Tipp 4: Bewusster Schritt in die Zukunft
Mache am letzten Arbeitstag ganz bewusst den Schritt hinaus aus der Arbeit und hinein in deine Zukunft. Stelle dir eine Linie vor oder stelle dich vor die Ausgangstüre deiner Arbeitsstelle. Halte kurz inne, konzentriere dich, visualisiere dir deine Zukunft, atme einmal tief durch und dann mache ganz bewusst den Schritt hinaus und hinein in deine Zukunft.
Ich garantiere dir: Je besser und je bewusster du dein Berufsleben verlässt, desto besser gelingt dir der Einstieg in die Pension.
Ich wünsche dir jedenfalls eine glücklichen nächsten Lebensabschnitt.
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Service
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